Patientenorganisationen von Pharmaspenden abhängig

Datum 04.09.2008 18:30 | Thema: 

"Pharmafirmen pumpen viel Geld in Patientenorganisationen. Vordergründig geht es ihnen um Aufklärung, doch dahinter steckt ein anderer Gedanke: «Informierte» Patienten sollen beim Arzt die neusten rezeptpflichtigen Medikamente einfordern.

Stefan Wild mag das Wort Sponsoring nicht. Das Geschäftsleitungsmitglied der Pharmafirma MSD hat es aus dem aktiven Wortschatz gestrichen. Es riecht zu sehr nach Hintertreppe und Gegengeschäft, überhaupt nach ungewaschenen Socken. Er bevorzugt poliertes Wortmaterial, «Aufklärung» zum Beispiel oder «Förderung von Gesundheitskompetenz», und sagt: «Jeder weiss, wie viele Zylinder und PS sein Auto hat. Aber weiss man auch über den eigenen Motor Bescheid?  Kennt man Blutdruck, Cholesterinwerte, Lungenvolumen, Knochendichte?» Und meint damit: Absicht des Sponsorings sei die Aufklärung des Patienten. Das klingt edelmütig und nach dargebotener Hand.

Es ist erstaunlich, wie viel diese angeblich uneigennützige Aufklärung den Pharmafirmen bereits wert ist. Eine Recherche bei zwei Dutzend zufällig ausgewählten Patientenorganisationen, also Anlaufstellen für Patienten mit einer bestimmten Krankheit wie Diabetes oder Rheuma, zeigt: Manche Organisationen erhalten mehrere hunderttausend Franken jährlich von der Pharmaindustrie. Bei einigen machen diese Gelder sogar einen Grossteil des Jahresbudgets aus: So ist der Verein Kinderwunsch zu 90 Prozent von der Industrie gesponsert, die Vereinigung Schweizer Schmerzpatienten zu 75 Prozent, die «nomig - Aktion gegen Kopfschmerzen», eine Informationsplattform für Migränepatienten, zu 50 Prozent. (...) weiterlesen bei beobachter.ch Nr. 17/08
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