(Teil 1)Niki VogtWährend die Medien den Iren für ihr »Ja« zur EU noch auf die Schulter klopfen, und der Normalbürger noch keine Bekanntschaft mit dem sich schnell entwickelnden Kontrollapparat der EU gemacht hat, treten schon zum 31. Dezember 2009 die ersten allgemeinen Regelungen eines anderen Machwerks verbindlich in Kraft, das sich als der größte Anschlag auf die Gesundheit des Menschheit seit Adam und Eva erweisen könnte: der Codex Alimentarius. Und unsere freien Hausärzte, Ernährungsberater und Heilpraktiker, denen die Gesundheit ihrer Patienten noch wichtig ist, werden leise, langsam und sicher abgeschafft.Gesundheit und Ernährung sind ein riesiger Markt, dem sich niemand entziehen kann. Im Zuge der Etablierung einer Weltregierung wäre es geradezu sträflich, dieses riesige und lebenswichtige Feld sich so einfach selbst zu überlassen. Liest man die offiziellen Informationen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, lehnt man sich beruhigt zurück. Es geht ja nur um unsere Lebensmittelsicherheit. Viel ist vom Verbraucherschutz die Rede, von Lebensmittelsicherheit und von der Arbeit der Kommission: »Der Codex Alimentarius ist eine Sammlung in einheitlicher Form dargebotener internationaler Lebensmittelstandards. Er beruht auf den Annahmen und Beschlüssen der sogenannten Codex-Alimentarius-Kommission, eines gemeinsamen Gremiums der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen.« |
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Fünf vordringliche strategische Ziele der Codex-Kommission gibt es, die bis 2013 umgesetzt werden sollen: Ziel 1: Förderung eines gesicherten Regulierungsrahmens Ziel 2: Förderung einer möglichst weitgehenden und einheitlichen Anwendung wissenschaftlicher Grundsätze der Risikoanalyse Ziel 3: Straffung der codexinternen Arbeitsabläufe Ziel 4: Förderung der Kooperation zwischen dem Codex Alimentarius und entsprechenden internationalen Organisationen Ziel 5: Förderung der größtmöglichen und effektiven Beteiligung der Mitglieder Die Ziele heißen also: Regulierung, Kontrolle, Abläufe, Kooperation internationaler Organisationen, effektive Beteiligung. |
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Wie schon in der ersten triumphalen, weltweiten Verlautbarung unserer neuen, selbsternannten Weltregierung in Pittsburgh verkündet, werden internationale Organisationen nun zunehmend überall das Ruder übernehmen. So auch hier. Bei genauerem Hinsehen birgt der Codex Alimentarius nicht nur die Gefahr, dass der Regulierungswut sinnvolle Dinge zum Opfer fallen und unsinnige Vorschriften fröhliche Urständ feiern, wie wir es ja schon zur Genüge aus der EU kennen. Es geht hier an den Lebensnerv der Menschen, die Gesundheit. Daher steht der Beschwichtigungspolitik mit euphemistischen Wischiwaschi-Parolen von Regierungen, WTO und anderen staatlichen Organisationen mittlerweile eine aufgebrachte Phalanx von Kritikern und Bürgerrechtlern gegenüber. Der Codex Alimentarius sei der Plan zur systematischen Vergiftung der Menschheit, Abschaffung aller Naturheilmethoden und Einführung gentechnisch veränderter Nahrung, ohne dass dies noch zu erkennen wäre. Eine der Wortführerinnen ist die Psychiaterin Frau Rima Laibow, unterstützt von ihrem Mann, Generalmajor Stubblebine. Beide kommen aus dem Dunkel des militärisch-industriellen Komplexes, arbeiteten mit Geheimdiensten eng an Mindcontrol-Projekten zusammen und setzten diese Technologien auch gegen Menschen ein. Sie treten äußerst überzeugend auf und versetzen ihre Zuhörerschaft durchaus in Wut und Panik. Das ruft dann wiederum Kritiker auf den Plan, die den beiden und ihren Organisationen leider auch Übertreibungen und Unterstellungen nachsagen können. Frau Dr. Laibow wird auch eine Verbindung zu Scientologen unterstellt. Was das mit der Richtigkeit ihrer Bewertung des Codex Alimentarius zu tun hat, ist unklar, dient aber ganz sicherlich hervorragend dazu, sie unglaubwürdig zu machen. Zuerst einmal ist es ja nicht unbedingt vollkommen falsch, eine gewisse Sicherheit von Lebensmitteln zu garantieren. Wer in Drittweltländern sich schon einmal das Gedärm gründlich verbogen oder eine Hepatitis eingefangen hat, lobt plötzlich beispielsweise die deutsche Lebensmittelaufsicht. Der Codex Alimentarius ist allerdings in erster Linie profitorientiert, das zeigt sich sehr schnell, wenn man die Originaltexte liest. Und: In der Kommission sitzen keine Ärzte, keine Lebensmittelchemiker, keine Ökotrophologen und Ernährungsfachleute, sondern Beamte und Politiker. Und mehr als die Hälfte davon stehen direkt auf der Gehaltsliste der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, drei Viertel haben enge Verflechtungen in diese global agierenden Konzerne. Selbst manche Verbraucherschutz-Vereinigungen sind von der Industrie gegründete Organisationen. Bei dem riesigen Markt Gesundheit, Nahrung und Nahrungsmittelergänzung geht es um so hohe Summen und Profite, dass man hier vonseiten der globalen Konzerne nichts dem Zufall überlassen wird. Möglicherweise auch nicht die Steuerung der Protestbewegung. Wer sich zuletzt die »Grüne Revolution« im Iran, die »Orange Revolution«, die Rosenrevolution, den Kampf der Kurden, den Widerstand der tibetischen Mönche gegen China – und überall die langen Finger der CIA dabei im Hintergrund – angesehen hat, der weiß, warum plötzlich versierte Anführer mit bester finanzieller und personeller Ausstattung geradezu aus dem Nichts erscheinen. Wenn man auf diese Weise an vorderster Front den Protest der aufgebrachten Menschen steuern kann, hat das unbestreitbare Vorteile. Die heftigen Vorwürfe, die Frau Dr. Laibow gegen den Codex Alimentarius erhebt, lauten: 1. Die Codex-Kommission wird Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate als Giftstoffe deklarieren und somit illegal machen. 2. Die Codex-Kommission wird die Bestrahlung von Obst und Gemüse, inklusive aller Sorten aus biologischem Anbau, künftig verpflichtend machen. 3. Die Codex-Kommission wird eine weltweite Behandlung aller Milchkühe mit Monsantos rekombinantem Rinderwachstumshormon (rBST) verpflichtend machen. 4. Die Codex-Kommission wird die Behandlung eines jeden für die Fleischproduktion gezüchteten Tieres auf diesem Planeten mit Wachstumshormonen und Antibiotika verpflichtend machen. 5. Die Codex-Kommission wird die Kennzeichnung von genmodifizierten Lebensmitteln verbieten. 6. Die Codex-Kommission wird Heilkräuter und -pflanzen gänzlich verbieten. Diese Vorwürfe sind allerdings nur teilweise wirklich zutreffend. Mit den Übertreibungen und Halbwahrheiten kann man aber sehr gut den gesamten Protest desavouieren oder auch vonseiten der Codex-Kommission die sowieso nicht stichhaltigen Punkte als Verhandlungsmasse einkassieren. Damit erreicht man dann eine erleichterte Akzeptanz bei den Punkten, die übrig bleiben. Und die haben es gewaltig in sich. Hier die erschreckenden Tatsachen, die real umgesetzt werden sollen: |
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1. Die Kommission diskutiert tatsächlich, ob die Kennzeichnungspflicht genetisch veränderte Lebensmittel verbindlich aufgehoben werden soll. Das heißt es darf gar nicht mehr auf der Packung angegeben werden, ob das Lebensmittel genetisch verändertes Material enthält. Mittlerweile ist in Tierversuchen zweifelsohne und einwandfrei nachgewiesen worden, dass der Verzehr genetisch veränderter Nahrungsmittel schwerste Schäden bewirkt und sogar zum Tode führen kann. 2. Mit den 1991 überarbeiteten »General Guidelines on Claims« wurde bereits beschlossen, dass ein Nahrungsmittel nur dann auf seinen gesundheitlichen Nutzen verweisen darf, wenn dieser nach Punkt 3.4 dieser Guidelines durch die Standards des Codex Alimentarius erwiesen ist, und nur durch diese. Weitere Nachweise und Quellen außerhalb des Codex dürfen nicht hinzugezogen werden. Damit ist mittelfristig das Aus für Alternative Heilmethoden gegeben. |
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3. Bereits ab dem 31. Dezember 2009 wird für alle EU-Mitgliedsstaaten verpflichtend eingeführt, dass die Inhaltsstoffe für Nahrungsergänzungsmittel sich auf eine Positivliste beschränken müssen, die von der European Food Safety Agency zusammengestellt wurde. Genau diese Agency hat übrigens den genmanipulierten Mais von Monsanto als zugelassenes Futtermittel in Europa durch den Rat gedrückt. 4. Höchstgrenzen für Vitamine und andere Nährstoffe sind schon in der Planung. Vor dem Hintergrund, dass die immer mehr erkannte Bedeutung von Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen in der Nahrung zu einer ernsthaften Bedrohung für die Pharmaindustrie wird, gewinnt dieser Schachzug besonders an Bedeutung. Es ist sehr erhellend, in die Suchmaschine einmal die Suchbegriffe »Krebs, Vitamin B, sekundäre Pflanzenstoffe« einzugeben. Diese vier Punkte sind real in der Planung bzw. bereits in der Umsetzung und ein nie dagewesener, massiver Eingriff in die Selbstbestimmung der Menschen und ihrer Möglichkeit, sich gesund zu erhalten. Unsere Lebens- und Heilmittel werden uns systematisch genommen oder gar versteckt mit gentechnisch veränderten Organismen vergiftet. Der Codex Alimentarius müsste nach seiner eigenen Zielsetzung aber auch unnachgiebig die Gifte verbieten, die heute vollkommen legal in unseren Lebensmitteln enthalten sind. Das ist aber leider nicht der Fall. Im Folgenden nur eine kleine Aufzählung der meistvertretenen giftigen Substanzen: Aluminium: Aluminiumsalze oder andere Abkömmlinge des Metalls finden wir in Fertiggerichten und in bemerkenswerter Konzentration in Antitranspirantien und Deo-Rollern. Die Haut unter den Achseln mit den zahlreichen Schweißporen nimmt das Gift hervorragend auf. Aluminiumsulfat ist für die Aufbereitung von Trinkwasser zugelassen. In Großbritannien gelangte ein zu hoher Anteil ins Trinkwasser und vergiftete zahlreiche Bürger, die unter massiven Gedächtnisverlusten litten. In den Gehirnen von Alzheimer-Kranken fanden sich enorm hohe Konzentrationen von Aluminium. Aspartam: Dieses Süßungsmittel ist eines der tückischsten Gifte überhaupt. Viele greifen gerade darum zu mit Aspartam gesüßten Erfrischungsgetränken, weil sie nicht zu viel Zucker konsumieren wollen. Auch Süßtabletten für Tee oder Kaffee werden aus diätetischen Gründen gerade auch von Zuckerkranken verwendet. Was das Aspartam so süß schmecken lässt, ist Chymotrypsin-Methanol. Mediziner erachten eine Dosis von unter zehn Milligram am Tag für gerade noch vertretbar. Ein Liter Cola Light enthält über 50 Milligramm. Gerade im Golfkrieg werden Unmengen gekühlter Cola Light von den dort stationierten Streitkräften der US Army konsumiert. Die Auswirkungen sind beträchtlich: von Kopfschmerzen, Schwindel, Mattigkeit, Neurodermitis und Gedächtnislücken geht es bis hin zu schweren Gesundheitsschäden wie Multiple Sklerose und Gehirntumoren. Fluor: Einer der giftigsten Stoffe überhaupt. Nachdem man feststellte, dass Fluorgaben den Zahnschmelz härten, wurde vielerorts das Trinkwasser fluoridiert. In Zahncremes soll es der Bildung von Karies entgegenwirken. Es härtet nicht nur den Zahnschmelz, sondern führt auch zu senilem Schwachsinn, Hyperaktivität, Osteoporose, Lernunfähigkeit und Intelligenzabfall. Heute noch wird in manchen Regionen dem Trinkwasser Fluor zugesetzt. Glutamat: Dieser besonders in China-Restaurants gern eingesetzte Geschmacksverstärker ist ein Nervengift und mindert dauerhaft die Gehirnleistung. Da es das Sättigungsgefühl unterdrückt, isst der Konsument mehr. Ganz nebenbei wird damit auch die Fettleibigkeit gefördert. Jod: So desaströs Jodmangel sein kann (in Bayern war der Kropf lange Zeit eine wahre Volkskrankheit und in Nordkorea verfallen heute noch viele unterernährte Kinder wegen vollkommenen Jodmangels in Schwachsinn) – eine zu hohe Jodkonzentration ist genauso schädlich. Die Schilddrüse nimmt zu viel Jod genauso übel wie zu wenig und reagiert mit lebensbedrohlicher Überfunktion oder Schilddrüsenkrebs. Allergien, Asthma, Herzstörungen, Depressionen, Schlafstörungen, Sehstörungen, Haarausfall, Impotenz, Nierenprobleme bis hin zum Nierenversagen stellen sich als Folge zu hoher Jodzufuhr ein. Dennoch werden viele Lebensmittel per Gesetz mit Jod angereichert, wie zum Beispiel Brot. Aus all dem kann es nur einige wenige Schlussfolgerung geben: Was die zugegebenen Giftstoffe angeht, kann ein Blick auf die Zutatenliste schützen. Was gentechnisch veränderte Lebensmittel anbetrifft, ist der Verbraucher natürlich hilflos, wenn das nicht auf der Packung angegeben werden darf. Hier kann man nur versuchen, sich Kontakte zu Erzeugern aufzubauen, die vertrauenswürdig sind und sich gleich beim Bauern mit frischen Lebensmitteln versorgen. Am besten legt man sich einen eigenen Obst- und Gemüsegarten zu, in dem man sich das frischeste, vitaminreichste und gesündeste Essen selbst heranziehen kann und auch noch den gesundheitsfördernden Bonus der Bewegung an frischer Luft und Sonne hat. Dass wir im Krankheitsfall und bei ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen zu unseren Hausärzten oder Heilpraktikern gehen können, ist in Zukunft leider nicht wahrscheinlich. Den Heilpraktikern machen die Vorschriften des Codex Alimentarius das Leben schwer. Und der Hausarzt ist ein aussterbendes Modell. Dass dem so ist, ist eine durchaus gewollte Entwicklung. Das Gesundheitssystem wird ganz zielgerichtet umgebaut, sodass die Hausärzte verschwinden. Warum? Das lesen Sie im zweiten Teil unter Mehr Infos.... |
(Teil 2)Niki VogtDer »Codex Alimentarius«, dessen erste Bestimmungen zu Nahrungsergänzungsmitteln schon zum 31.12.2009 eingeführt werden, stellt eine außerordentlich tiefgreifende Beeinträchtigung der Selbstbestimmung und persönlichen Unversehrtheit des Menschen dar. Gesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen und eine gesunde Lebensführung zu realisieren, werden ihm künftig fast unmöglich gemacht. Damit werden ein allgemeiner schlechter Gesundheitszustand und ernährungsbedingte Krankheiten noch weiter voranschreiten. Gleichzeitig werden sanfte Naturheilmethoden durch die Hintertüre abgewürgt. Zusätzlich werden die niedergelassenen Hausärzte mit persönlichen Beziehungen zu den Patienten ganz gezielt abgeschafft. Das hat Methode.
Schon die vom damaligen Gesundheitsminister Seehofer eingeleitete Reform des Jahres 1997 wurde damit begründet, dass die deutsche Bevölkerung überaltere, die Gesundheitskosten explodierten und das Gesundheitssystem erodiere. Einsparungen wurden vorgenommen, Leistungen gekürzt. Die niedergelassenen Ärzte mussten Einbußen hinnehmen, und viele kommunale Krankenhäuser gerieten in finanzielle Engpässe. Die Kommunen verkaufen seitdem langsam ein Krankenhaus nach dem anderen an große Klinikkonzerne und können so ihre Haushalte deutlich entlasten. Es gibt dieser großen Klinikketten vier: Asklepios, Fresenius, Rhön-Kliniken und Sana. Um einmal einen Eindruck zu vermitteln, um welche Beträge es hier im Klinikbereich geht: Im Jahr 2007 erzielten diese vier Großkonzerne bereits einen Gewinn von sieben Milliarden Euro. Dabei haben sich die vier Konzerne erst den kleineren Teil der deutschen Krankenhäuser einverleibt. In den letzten Wochen sind die Medien aber voll von Berichten, denen zufolge die Kommunen mehrheitlich vor desaströsen Haushalten stehen und gezwungen sein werden, alle Ausgaben zu streichen, die sich irgendwie kürzen oder abschaffen lassen. Krankenhäuser sind teuer – welch ein Segen, hier noch durch Verkauf vielleicht über das nächste Krisenjahr kommen zu können. Natürlich wird die Rentabilität der Kliniken hauptsächlich über die Personalkostenreduzierung hergestellt. Haustarife ersetzen die Bundesangestelltentarife und für das übernommene Personal gilt »friss, Vogel, oder stirb!« Junge Ärzte haben aber kaum noch eine Wahl. Das Führen einer eigenen Praxis wird ihnen immer schwerer gemacht. Ambulante Behandlung wird immer schlechter bezahlt, die Investition in die notwendigen Geräte für eine moderne Praxis ist exorbitant hoch. Das Risiko der Selbstständigkeit für einen jungen Arzt ist fast nicht zumutbar. Mehrere Gesundheitsreformen haben die Bedingungen für Ärzte mit eigener Praxis systematisch verschlechtert. Die Möglichkeit, sich als Einzelunternehmen Arztpraxis eine Existenz aufbauen zu können, sind immer weiter geschrumpft. Gleichzeitig wird immer noch das Bild des Großverdieners in der Öffentlichkeit gepflegt. Als sich 2008 von 8.000 Hausärzten in Deutschland 7.000 zu einer Protestveranstaltung in Nürnberg zusammentaten, war das den Medien keine Meldung wert. Die Gründung der sogenannten »Medizinischen Versorgungszentren« wird mit allen Mitteln gefördert. Es senke die Kosten, heißt es, und bedeute kürzere Wege für die Patienten. Synergie-Effekte werden angepriesen, Vernetzung und Qualitätssteigerung durch zuverlässige Normen. Eigentlich das ganze Vokabular, das auch schon in den Texten des Codex Alimentarius aufscheint. Ein schönes Beispiel für Synergien ist, dass Fresenius gleichzeitig auch der weltweit führende Hersteller für Dialyseprodukte ist. Hier erobern Krankenhauskonzerne nach und nach eine Monopolstellung in der Region, über die sie die Preise der Gesundheitsversorgung diktieren können, und der Patient/Bürger ist in seiner Versorgung alternativlos auf das »Angebot« des jeweiligen Konzerns angewiesen. Er kann auch keine zweite, unabhängige Meinung so ohne weiteres einholen. Er kann keine unterschiedlichen Behandlungsmethoden abwägen oder aussuchen. Das Recht auf freie Arztwahl ist damit de facto abgeschafft. Die Kommunalpolitiker sind froh, solche Kostenberge im Haushalt los zu sein. Es klingt ja auch alles ganz wunderbar, was die Krakenhauskonzerne so verlautbaren, und wirklich lesen tut ja von den Entscheidern aus der Politikriege das Kleingedruckte sowieso keiner. Das hat sich in der Wirtschaftskrise bereits mehrfach herausgestellt. In Cross-Border-Geschäften haben deutsche Kommunalpolitiker beispielsweise die Wassernetze einer ganzen Region an US-Unternehmen verkauft und zurückgemietet …, wobei ihnen die Vertragbedingungen und Konsequenzen überhaupt nicht klar waren. Wer also steckt hinter diesem umfassenden strategischen Umbau unseres Gesundheitssystems in profitable Medizin-Großfabriken, in denen der Patient keine Persönlichkeit, kein freier Mensch mehr ist, sondern ein industrieller Wertschöpfungsfaktor? Wer plant denn die Übernahme des Kernbereiches einer staatlichen Solidargemeinschaft für Gesundheit und Leben? Es sind hauptsächlich nur einige wenige Personen. Sie heißen Liz Mohn, Ehefrau des gerade verstorbenen Bertelsmann-Bosses Reinhard Mohn, und Friede Springer. Es sind sehr sympathische und sozial engagierte Menschen. Die Familie Mohn besitzt die Bertelsmann AG und die Bertelsmann-Stiftung. Letztere ist gemeinnützig, erstere macht bei einem Konzernumsatz von über 17 Milliarden Euro Gewinne von etwa zehn Milliarden Euro pro Jahr. Die Bertelsmann AG besitzt die RTL-Gruppe, den Gruner+Jahr-Verlag und die international agierende Arvato. Und alle die gehören letztendlich der Familie Mohn. Frau Mohn sitzt beispielsweise im Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken, ihre Tochter Brigitte Mohn ist z.B. Vorstandsvorsitzende der Stiftung »Deutsche Schlaganfall-Hilfe« und innerhalb der Bertelsmann-Stiftung Leiterin »Gesundheit«. Sie selbst ist seit 2006 Eigentümerin eines Aktienpaketes der Rhön-Kliniken. Ihre Freundin, Frieda Springer, ist Eigentümerin des größten Teils des Springerkonzerns. Und Frau Merkel ist eine Freundin von allen Dreien. »Die Stiftung ist eine politische Organisation, die 2002 zur Beeinflussung der Gesellschaft rund 63 Mio. € ausgab. So organisiert die Stiftung ›Transatlantische Strategiegruppen‹, an deren Beratungen hochrangige Leute teilnehmen, u.a. der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, der Hohe Repräsentant für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, und der Vorstand der Allianz AG, Dr. Paul Achleitner. Im Ergebnis empfehlen diese ›Strategiegruppen‹ die Aufrüstung der EU, damit die EU mit den USA als Weltpolizei gleichziehen kann«, schreibt die Internetseite www.ungesundleben.org zur Bertelsmann-Stiftung. Und auf der Seite der Initiative Lobby Control werden die Zusammenhänge zwischen Bertelsmann und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erläutert: »Gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verleiht die Bertelsmann-Stiftung den Deutschen Präventionspreis. Dieser richtet sich an alle Akteure aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, die Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention initiieren, finanzieren oder durchführen. Schirmherrin ist Ex-Gesundheitsministerin Schmidt. Die Direktorin der BZgA, Elisabeth Pott, sitzt gleichzeitig im Kuratorium der Bertelsmann-Stiftung.« Die Bertelsmann-Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, die heutige Gesellschaft zu modernisieren, zu reformieren, zu perfektionieren, um Wohlstand, Toleranz, eine bessere Welt usw. usf. zu fördern. Wer so viele Mittel für so gute Zwecke einsetzen kann, ist natürlich der beste Berater unserer Bundesregierung. Man richtet Kongresse aus, gründet Organisationen und Diskussionsforen, betreibt breit angelegte Untersuchungen, kann aufgrund der Expertise in allen Gebieten der Kommunikation auch umfassende Statistiken, demographische Erhebungen und Unmengen von Fakten bieten. So erhebt der Gesundheitsmonitor ständig neue Befragungsdaten unter Patienten und Ärzten und dient so auch als »Frühwarnsystem« für die Stimmungslage im Gesundheitssektor. Die werden dann von ausgewählten und namhaften Referenten, die den guten Zielen von Bertelsmann zustimmen und verpflichtet sind, ausgewertet und vermittelt. Das gibt den Politikern das gute Gefühl, umfassend informiert zu werden. Ja, sogar das gute Gewissen, den von Bertelsmann ermittelten Bedürfnissen der Bevölkerung zu entsprechen. Und dann liegt es ja nahe, dass die Lösungen auch gleich mitgeliefert werden. Dafür gibt es unter anderem, und nur als Beispiel, das »Centrum für Krankenhaus-Management«, dessen Leiter, Herr Professor von Eiff, die Landesregierungen in Gesundheitsfragen berät. Das Ziel der Arbeit des CKM ist »Wege aufzuzeigen, wie praxisbewährte Management-Methoden aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche in Krankenhäusern und anderen Institutionen des Gesundheitswesens genutzt werden können«. Frank Knieps, noch 2003 AOK-Geschäftsführer und ein Gegner der Privatisierung des Gesundheitssystems, betätigt sich mittlerweile als einer der herausragenden Referenten auf Bertelsmann-Stiftungs-Veranstaltungen und dazu noch im Bundesgesundheitsministerium an verantwortlicher Stelle für die Umsetzung der Reformen. Wenn also die Krankenhauskonzerne endlich das leisten können, was ein Haufen ineffizienter, unübersichtlicher, eigenbrötlerischer, fehleranfälliger Hausärzte nicht zuwege bringt, nämlich eine umfassende Gesundheitsversorgung zu einem geringeren Preis bei garantierten Qualitätsstandards, und das alles aus einer Hand, optimal kontrolliert, organisiert und perfektioniert, was liegt dann näher, als die schöne, neue Welt der industriellen Gesundheitsversorgung? Und weil der Weg in die schöne neue Weltordnung auch erfordert, als gläserner Patient bis in alle Einzelheiten erfasst und verwaltet zu werden, steht auch die E-Card, die elektronische Gesundheitskarte auf der Wunschliste der Klinikketten. Damit würde die ärztliche Schweigepflicht dann auch noch endgültig zu einem verschrobenen Relikt der Vergangenheit. Der Zugriff Dritter darauf ist möglich und praktisch programmiert. Wer an solchen Informationen Interesse hat, braucht nicht erläutert zu werden. Und wer bereitet die Einführung dieses Überwachungsinstrumentes emsig wie ein Eichhörnchen vor? Die Bundesregierung hat mit der Entwicklung und Durchführung der elektronischen Gesundheitskarte die Firma Arvato für 1,9 Milliarden Euro betraut. Jenem bereits erwähnten Arvato/Bertelsmann-Konglomerat gehört in trauter Eintracht zusammen mit dem Springer-Konzern und Gruner+Jahr das modernste Druckzentrum Europa: Prinovis. DAS, meine Damen und Herren, sind Synergien! Die medizinische Versorgung unserer Bürger wandert ganz offenkundig beabsichtigt und gewollt aus den Händen der Ärzte in die Hände von Großkonzernen. Die dadurch entstehenden industriellen Medizin-Monopolisten werden in naher Zukunft die Behandlungsmethoden und Therapien sowie deren Kosten vorgeben. Eine unabhängige Kontrollinstanz gibt es nicht mehr. Die Patienten haben auch keine Möglichkeit mehr, zu einem anderen Arzt zu gehen oder die Art der Behandlung zu wählen, die sie wünschen. Gesundheitsversorgung wird ein Industriezweig, in dem das Einzelschicksal und persönliche Bedürfnisse, menschliche Anteilnahme und persönliche Kenntnis der individuellen Gegebenheiten des Patienten keine Rolle mehr spielen – und spielen sollen. Profit steht im Vordergrund. Bei einer Gesellschaft, die überaltert ist und – noch wichtiger – durch die zwingenden Vorschriften des Codex Alimentarius krank gefüttert worden ist, lassen sich utopische Summen verdienen. Die fehlernährten Kinder kommen schon im jungen Alter wegen Allergien, Fettleibigkeit und Vitaminmangelerscheinungen sowie schweren Schäden durch gentechnisch veränderte Lebensmittel in Scharen in die Medizinischen Versorgungszentren. Dort werden sie dann als junge Erwachsene auch ihre Unfruchtbarkeitsbehandlungen über sich ergehen lassen müssen, da Genfood nachweislich steril macht. Wer die Chance bekommt sich fortzupflanzen, entscheidet das Medizinische Versorgungszentrum. So geht es denn dahin, bis im fortgeschrittenen Alter die schlechten Lebensmittel multimorbide Frühgreise geschaffen haben, die dann reif für die Behandlung der multiplen Tumore sind, die sich bei der ungesunden Lebensweise bilden werden. Sollte jemand das ihm vom alleswissenden Staat zugedachte Kontingent an Gesundheitskosten verbraucht haben, stünde ja vielleicht auch bald die Option des sozialverträglichen Frühablebens im Raum. |